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Landesausstellungen

In unregelmäßigen Abständen finden in Sachsen Landesausstellungen zu landestypischen Kulturthemen durch. Diese Ausstellungen werden als herausragende kulturelle Ereignisse konzipiert, die über das Sommerhalbjahr Einwohnern und Besuchern sächsische Geschichte, Identität und kulturelles Selbstverständnis vermitteln.

5. Sächsische Landesausstellung 2029

»Meißen 929 – 1100 Jahre Sachsen«

Infografik mit dem Text: »Meißen 929 - 1100 Jahre Sachsen. 5. Landesausstellung des Freistaates Sachsen in 2029«

Mit der 5. Landesausstellung wird der Freistaat Sachsen 2029 an einen Anfang sächsischer Geschichte erinnern. Den Auftakt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema soll das Jubiläum »600 Jahre Kurwürde« im Jahr 2023 bilden, um Aufmerksamkeit und für die sächsische Geschichte und ihre Folgerungen für Gegenwart und Zukunft zu schaffen. Zudem sollen bereits in den Jahren 2027 und 2028 regionale Projekte in den Regionen des Freistaates erfolgen. Die Landesausstellung und die Ausstellung zum Auftakt im Jahr 2023 wird die Staatlichen Schlösser Burgen Gärten gGmbH umsetzen.

Unter dem Titel »Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen« fand die 4. Sächsische Landesausstellung vom 11. Juli 2020 bis zum 1. November 2020 in Südwestsachen statt - einer europäischen Kernregion der Industrialisierung. Die Landesausstellung bestand aus einer branchenneutralen Leitausstellung und sechs branchenspezifischen Zusatzausstellungen an authentischen Schauplätzen der Industriekultur. Insgesamt haben über 100.000 Besucherinnen und Besucher die Landesausstellung besucht.

Die via regia, eine Straße mit 800-jähriger Geschichte, war das zentrale Thema der 3. Sächsischen Landesausstellung »via regia – 800 Jahre Bewegung und Begegnung« vom 21. Mai bis 31. Oktober 2011 in Görlitz. Im Görlitzer Kaistertrutz lernten die Besucher das Leben auf dieser Straße kennen: Händler, die mit ihren Handelswaren die Märkte bevölkern, Pilger auf ihrem Weg nach Rom, Kriegsherren, die mit lautem Geschrei ihr kriegerisches Unheil in alle Ecken des Landes tragen, Künstler und Wissenschaftler, deren Ideen und Wissen sich über die Straße in alle Winde verbreiteten.

Görlitz – der perfekte Gastgeber

Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands, verdankt der via regia ihren Aufstieg zum mittelalterlichen Handelszentrum. Noch heute erinnert die Stadt mit den zahlreichen repräsentativen Bauten, Denkmälern und Plätzen an die Blütezeit der alten Handelsstraße. Damit war Görlitz geradezu prädestiniert als Gastgeber für die 3. Sächsische Landesausstellung, die sich der Geschichte der via regia widmet. Parallel zur Ausstellung fanden in und um Görlitz zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen, Vorträge und Führungen als Begleitprogramm statt.

Zentraler Ausstellungsort der Landesausstellung war der Kaisertrutz in Görlitz, eine runde Kanonenbastei aus dem späten 15. Jahrhundert. Ursprünglich schützte sie das westliche Eingangstor zur Stadt. Auf den fünf Etagen und 1.800 Quadratmetern im Kaisertrutz fanden die Besucher 450 Objekte aus rund 100 leihgebenden Einrichtungen. Dabei wurden fünf Themenwelten inszeniert: Fundament, Straße, Markt, Menschen und Ideen.

via regia – die Königsstraße

Via regia – das bedeutet soviel wie »Königsstraße«. Eine solche Königsstraße führte einst von Frankfurt am Main über Erfurt, Leipzig nach Görlitz und weiter über Breslau bis nach Krakau. Sie ist eine der ältesten und wichtigsten west-östlichen Landverbindungen in Mitteleuropa. 1252 wurde sie erstmals in einer Urkunde des Markgrafen Heinrich von Meißen erwähnt, ihre Anfänge reichen aber bis ins 8. und 9. Jahrhundert zurück. Als Teil des Wegenetzes von Santiago de Compostela bis nach Kiew war sie über Jahrhunderte eine der bedeutendsten Handelsstraßen in Europa. An ihren Rändern entwickelten sich bedeutende Handelsplätze wie die beiden großen deutschen Messestädte Frankfurt und Leipzig, welche die via regia auf direktem Weg verband.

Die via regia erzählt die Geschichte von Menschen, die im Laufe der Jahrhunderte auf ihr gereist, gepilgert und geflohen sind. Der Fokus liegt dabei auf dem Zeitraum zwischen der Mitte des 13. Jahrhunderts und dem frühen 19. Jahrhundert. In dieser Zeit entfaltete die Handelsstraße ihre größte Bedeutung.

 

Die 2. Sächsische Landesausstellung mit dem Titel »Glaube und Macht – Sachsen im Europa der Reformationszeit« fand vom 24. Mai bis 10. Oktober 2004  in Torgau statt und wurde von 230.000 Menschen besucht. Mit der Reformationszeit sollte an eine der wichtigsten Epochen sächsischer Geschichte erinnert werden.

Wichtige Personen der damaligen Zeit lebten und wirkten in Sachsen und Mitteldeutschland, zum Beispiel Martin Luther, die Maler Lucas Cranach, Albrecht Dürer und Tizian.

In Torgau steht mit der 1544 geweihten Schlosskapelle der erste protestantische Kirchenbau und mit dem Großen Wendelstein ein beeindruckendes Denkmal der Baukunst der Renaissance-Zeit. Torgau erlebte in damals als Residenzstadt der kursächsischen Fürsten eine Blütezeit und bot mit dem Schloss Hartenfels und seiner historischen Altstadt einen idealen Rahmen für die 2. Sächsische Landesausstellung.

Die 1. Sächsische Landesausstellung fand vom 12. Juni bis 18. Oktober 1998 unter dem Motto »Zeit und Ewigkeit - 128 Tage« im Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau statt. Zeitgleich wurde das 750-jährige Bestehen des Zisterzienserinnenklosters gefeiert. An dem historischen Ort drehte sich alles um die zentralen Themen Mittelalter, sakrale Kunst und kirchliche Kulturgeschichte.

Das 750 Jahre alte katholische Kloster St. Marienstern überstand die Hussitenkriege, den Dreißigjährigen Krieg, die Reformation, die Säkularisation, den Nationalsozialismus und den Kommunismus. Dank strenger Klosterregeln und der Abgeschiedenheit hat sich hinter den Klostermauern ein Kulturschatz erhalten, der seinesgleichen sucht und im Rahmen der 1. Sächsischen Landesausstellung teilweise erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurde.

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