Hauptinhalt

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Staatliche Kunstsammlungen von oben
Staatliche Kunstsammlungen Dresden  © O.Killig, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Gemälde und Grafiken, Marmorbüsten und Bronzen, Preziosen und Juwelen, Möbel und Kostüme, Waffen und Rüstungen, Tafelsilber und Porzellan, Volkskunst und Ethnografica – mit insgesamt zwölf Museen bieten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) eine einzigartige thematische Vielfalt. Sie zählen zu den bedeutendsten und ältesten Museumsverbünden der Welt. Das wohl bekannteste Exponat der Staatlichen Kunstsammlungen ist die »Sixtinische Madonna« von Raffael, eines der berühmtesten Gemälde aller Zeiten.

Die Geschichte der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als sächsische Kurfürsten die Kunstkammer einrichteten. Sie war ursprünglich als Universalsammlung mit enzyklopädischem Anspruch zu verstehen. Sammlungen wie die Rüstkammer, das Münzkabinett sowie der Mathematisch-Physikalische Salon finden ihre Wurzeln in jener Zeit.

Zwischen 1723 und 1729 wurde die reiche Pretiosen- und Juwelensammlung von August dem Starken, aus der unter stetiger Erweiterung das Grüne Gewölbe hervorging, erstmals einer beschränkten Öffentlichkeit gezeigt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts begründete ebenfalls August der Starke die Porzellansammlung. Um 1720 entstanden mehrere Spezialmuseen im Zwinger, dem damaligen »Palais Royal de Sciences«. Unter August III. verschob sich die Ausrichtung sammlerischer Tätigkeit und künstlerischer Auftragswerke in Richtung der Bildenden Kunst und Architektur. Besonders die Gemäldegalerie Alte Meister und das Kupferstich-Kabinett wurden in jener Zeit um Werke berühmter Künstler reicher.

Heute umfassen die SKD folgende Museen: Gemäldegalerie Alte Meister, Galerie Neue Meister, Grünes Gewölbe, Kunstgewerbemuseum, Kupferstich-Kabinett, Mathematisch-Physikalischer Salon, Münzkabinett, Museum für Sächsische Volkskunst mit Puppentheatersammlung, Porzellansammlung, Rüstkammer, Skulpturensammlung und Staatliche Ethnographische Sammlungen. Die Kunstbibliothek steht seit Februar 2004 mit über 130.000 Bänden als Präsenzbibliothek zur Verfügung. Ebenfalls 2004 erfolgte die Eingliederung des Kunstfonds des Freistaates Sachsen. Im Folgejahr wurde das Gerhard Richter Archiv als ein Institut der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gegründet.

Egidio Marzona gilt als einer der international bedeutendsten Sammler von Kunst und Design des 20. Jahrhunderts. Ein Glücksfall für Sachsen ist, dass er sich entschieden hat, sein Archiv der Avantgarden als Schenkung in die Obhut der SKD zu geben. Der Wert der Sammlung wird auf 120 Millionen Euro geschätzt. Ihr Domizil findet die Sammlung im Dresdner Blockhaus.

Zum 1. Januar 2010 wurden die Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen in den Verbund der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aufgenommen. Sie bestehen aus den drei Völkerkundemuseen in Leipzig, Dresden und Herrnhut und bilden seit ihrem Zusammenschluss 2004 die zweitgrößte völkerkundliche Sammlung Deutschlands.

Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Das Völkerkundemuseum Leipzig ist das älteste seiner Art in Deutschland. Die Sammlungen umfassen ca. 200.000 Objekte sowie ca. 100.000 Bild- und Tondokumente und andere Archivalien über Völker aus Asien, Afrika, Amerika, Australien, Ozeanien und aus Europa. Sammlungsschwerpunkte sind hierbei vor allem das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts und das erste Drittel des 20. Jahrhunderts.

Museum für Völkerkunde Dresden

Das Museum für Völkerkunde Dresden besitzt ethnographische Sammlungen mit etwa 80.000 Objekten aus allen Teilen der Welt. Sammlungsschwerpunkte sind Ozeanien, die malaiische Inselwelt, Afrika, Südamerika, Ost- und Südasien, der Vordere Orient, die zirkumpolare Region sowie die Volkskulturen Europas. Eine Besonderheit des Museums stellt zusätzlich eine aus über 6.000 Objekten bestehende anthropologische Sammlung dar. Etwa 50.000 Bilddokumente und eine umfangreiche ethnographische und anthropologische Spezialbibliothek stehen für die Forschungsarbeit zur Verfügung. Seit 1977 werden im Japanischen Palais in wechselnden Ausstellungen Teile der Sammlungen gezeigt.

Völkerkundemuseum Herrnhut

Das 1878 gegründete Völkerkundemuseum in Herrnhut, dessen Sammlungen von den Missionaren der Brüderunität zusammengetragen wurden, zählt zu den ältesten Missionssammlungen im deutschsprachigen Raum. Seit Juli 2003 zeigt es seine Dauerausstellung »Ethnographie und Herrnhuter Mission« mit Objekten aus Afrika, Asien, Amerika, Australien und Europa.

zurück zum Seitenanfang