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Museen in Sachsen 2030

Die Gesellschaft muss sich insgesamt immer wieder neuen Herausforderungen stellen, das gilt auch für die Museen. Sie sind einzigartige Orte des gesellschaftlichen Diskurses. Es gilt, diese in ihrer Relevanz und Anziehungskraft für die kommenden Jahrzehnte zu stärken und weiterzuentwickeln. Was braucht es, um diese einzigartige Museumslandschaft zu erhalten und für künftige Generationen attraktiv zu gestalten. Mit ‚Museen in Sachsen 2030‘ wird wir für Besucherinnen und Besucher, Museumsfachleute und Träger ein erster Impuls gesetzt.

Das Strategiepapier »Museen in Sachsen 2030 – Handlungsfelder und Perspektiven« umfasst eine umfangreiche Analyse zur Lage der Museen. Gleichzeitig werden die wesentlichen Herausforderungen für die Einrichtungen beschrieben sowie Möglichkeiten aufgezeigt, wie diese Aufgaben gemeistert werden können. Wichtige Themen im Papier sind unter anderem die Besucherforschung, die Profilschärfung, die gesellschaftliche Öffnung, die Digitalisierung sowie Kooperationen.

Die Landesstelle für Museumswesen hat für die Analyse eine umfangreiche Befragung in den sächsischen Museen durchgeführt, die 2023 abgeschlossen und ausgewertet wurde. »Museen in Sachsen 2030« hat auch Stimmen der Fachwelt von Praktikerinnen und Praktikern aus Sachsen und dem Bundesgebiet zu wichtigen Themen zusammengetragen. Es ist gelungen, Museumsleiterinnen und -leiter größerer und kleinerer Häuser verschiedenster Ausrichtung, Wissenschaftler und Praktiker zu den wichtigsten Fachfragen zu interviewen.

Zusammenfassung wichtiger Ergebnisse

  • Jedes Museum ist ein Unikat. Die Profilschärfung der vielen Museen, die zum Teil über ähnliche Bestände verfügen, ist wichtig. Ein Abschnitt der Analyse widmet sich daher dem Thema Profilschärfung.
  • Die Besucherschaft der Museen ist nicht identisch mit der Zusammensetzung der Bevölkerung. Hier gibt es Entwicklungsmöglichkeiten. Gesellschaftliche Öffnung in verschiedener Richtung, zum Beispiel bezüglich Herkunft oder formalem Bildungsstand ist eine Herausforderung, die in einem Kapitel aufgegriffen wird.
  • Wer kommt in die Museen und wer nicht? Besucherforschung lohnt sich, um mit kleinen Schritten wichtige Erkenntnisse zu gewinnen.
  • Ein spezieller Fokus liegt auf den touristischen Gästen. Es gibt aktuell neue und gute Zahlen zur Entwicklung des Tourismus in Sachsen. Die Zusammenarbeit zwischen Museen und Touristikern lässt sich jedoch noch intensivieren, in beiden Richtungen.
  • Museen sind vorrangig Bildungsinstitutionen. Wo und wie sich Bildungsarbeit noch intensivieren ließe, wird besprochen.
  • Die Sammlungen sind die unersetzliche materielle Basis der Museumsarbeit. Neue Ansätze in den Sammlungen und die Fragen des Entsammelns sind eine Herausforderung für Museen und Träger.
  • Recht umfangreich wird auf verschiedene Aspekte der Provenienzforschung eingegangen, differenziert nach Verlusten aus der NS-Zeit, der SBZ- und DDR-Zeit, aber auch um Objekte und Fragen aus dem Bereich Kolonialismus. Die sogenannten Human Remains, (menschliche Überreste) in Sammlungen, stellen viele Häuser und Träger vor Probleme.
  • Ein Abschnitt widmet sich den Sicherheitsfragen im Museum und wie sich Museen für die Zukunft aufstellen sollten.
  • Digitalisierung im Museum ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem gibt es auch hier noch Handlungsfelder, die dargelegt werden.
  • Dies gilt auch für das Thema Nachhaltigkeit, das die Museen, unter anderem als erhebliche Energieverbraucher, enorm bewegt.
  • Museumskooperationen, werden oft in einem negativen Zusammenhang beschrieben, nämlich als verdeckte Schließung von Einrichtungen. Dennoch sollen die Museen und Träger aufgefordert werden, breit und offen über Kooperationsmöglichkeiten zu diskutieren. Ein Ziel sind intelligente Formen der Zusammenarbeit und Profilierung gerade auch um Substanz zu erhalten, insbesondere in ländlichen Räumen.
  • Wie kann Kultur in der Fläche erhalten werden? In einem eigenen Kapitel wird angeregt, in den ländlichen Räumen Kooperationen im Kulturbereich auch über die Museen hinaus mutig und motiviert zu diskutieren und alle haupt- und ehrenamtlichen Akteure dabei einzubeziehen.
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